Vertrauen in Nachrichtenmarken geht zurück

In der Diskussion um die Vorgänge in RBB und NDR haben beispielsweise das Präsidium der FDP und die Koordinatorin der Rundfunkkommission der Länder (Heike Raab) im Herbst 2022 von einer Vertrauenskrise des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks gesprochen.

Zahlen des Digital News Report (DNR) zeigen, dass es im Bereich „Vertrauen in Nachrichten“ einen negativen Trend gibt, sowohl bei öffentlich-rechtlichen als auch bei privaten Medien. So ist das durchschnittliche Vertrauen in die ARD Tagesschau von 7,0 in 2018 auf 6,7 in 2022 gesunken *. Bei ZDF heute sanken die Werte von 6,9 auf 6,5. Betrachtet man den Durchschnittswert der im DNR ausgewiesenen private Nachrichtenmarken ** so ist dieser von 6,1 auf 5,8 zurückgegangen. Von diesen Rückgängen auf eine Vertrauenskrise im Nachrichtenbereich zu schließen, erscheint uns aber verfrüht.

Da die Befragungen des DNR jeweils im ersten Quartal erfolgen, lässt sich noch nicht beurteilen ob die Ereignisse ab Sommer 2022 Auswirkungen auf das Vertrauen in die Nachrichten zeigen. Vielleicht bringt der DNR 2023 neue Erkenntnisse zu diesem Thema.

 

* Untersuchungsfrage des DNR: „Wie vertrauenswürdig sind Ihrer Meinung nach die Nachrichten aus den folgenden Quellen?“ Bewertungsskala von 0 = überhaupt nicht vertrauenswürdig bis 10 = äußerst vertrauenswürdig

** Regional-/Lokalzeitung, n-tv, Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, FAZ, Der Spiegel, Focus, Stern, RTL aktuell, t-online, Bild

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