SRG 1998 – 2022: Gebühreneinnahmen inflationsbereinigt stabil

In einem Interview mit dem Tagesanzeiger am 1. März 2024 wurde SRG-Präsident Jean-Michel Cina auf das Thema der deutlich gestiegen Gebühreneinnahmen der SRG* angesprochen. Laut Tagesanzeiger lagen diese 1990 bei 541 Millionen CHF und 2022 bei 1,2 Milliarden CHF. Gemäß Cina sind diese beiden Zahlen aufgrund des großen Zeitabstands nicht miteinander vergleichbar.

Vor 1998 waren die Leistungen der damaligen PTT (Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe) für Gebühreninkasso und technische Rundfunkübertragung nicht im SRG-Budget enthalten. 1998 übernahm die Billag AG das Inkasso und die Leistungen der Rundfunkübertragung wurden über den Gebührenanteil der SRG finanziert.

Wir betrachten daher den Zeitraum 1998 bis 2022. Die Einnahmen der SRG aus Rundfunkgebühren lagen 1998 bei 1,02 Milliarden CHG und 2022 bei 1,26 Milliarden CHF, ein Wachstum von 23 Prozent. Unter Einberechnung der gestiegenen Konsumentenpreise fällt das Wachstum geringer aus. Mit dem Preisindex von 1982=100 ergeben sich für 2022 SRG-Gebühreneinnahmen von 768 Millionen CHF und für 1998 von 710 Millionen CHF. Dies entspricht einem Wachstum von rund 8 Prozent, welches deutlich geringer als das Nominalwachstum von 23 Prozent ausfällt.

Umgerechnet pro Haushalt betrugen die SRG-Gebühreneinnahmen 2022 nominal rund 318 CHF pro Jahr, 1998 waren es 321 CHF. Mit Umrechnung auf reale Werte mit dem Konsumentenpreisindex (Basis 1982) ergeben sich für 1998 rund 223 CHF und für 2022 rund 194 CHF. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 13 Prozent. Insgesamt zeigen sich über den gesamten Betrachtungszeitraum 1998 bis 2022 in erster Näherung sowohl nominal als auch real stabile Verläufe.

 

*  SRG = Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SSR in der französischen und italienischen Schweiz)

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